Welche Handschuhe für Hochtouren? Eine Übersicht der besten Optionen für jede Bedingung

Auf Hochtouren in den Bergen ist das Wetter unberechenbar, und die Hände sind besonders anfällig für Kälte und Verletzungen. Die richtigen Handschuhe sind daher ein entscheidender Bestandteil der Ausrüstung. Sie sorgen für Wärme, Schutz und eine optimale Beweglichkeit, sodass du auch in eisigen Bedingungen sicher unterwegs bist. Doch welche Handschuhe sind die besten für Hochtouren? Hier erfährst du, worauf du achten solltest und welche Modelle sich bewährt haben.


Anforderungen an Handschuhe für Hochtouren

Hochtourenhandschuhe müssen hohen Anforderungen gerecht werden, da sie dich in extremen Umgebungen begleiten. Hier sind die wichtigsten Eigenschaften:

  1. Wärmeisolierung: Schutz vor Kälte und Wind, auch bei Minusgraden.
  2. Wasser- und Winddichtigkeit: Handschuhe sollten Regen, Schnee und Wind standhalten.
  3. Griffigkeit und Feinmotorik: Trotz Isolierung ist es wichtig, Seile, Karabiner oder Eispickel sicher bedienen zu können.
  4. Robustheit: Der Handschuh muss Abrieb und Belastungen standhalten, etwa beim Klettern oder Arbeiten mit Steigeisen.
  5. Flexibilität: Die Möglichkeit, mehrere Handschuhschichten zu kombinieren, ist ideal für wechselnde Bedingungen.

Die verschiedenen Arten von Handschuhen für Hochtouren

1. Baselayer-Handschuhe (Innenhandschuhe)

  • Material: Dünne Materialien wie Merinowolle oder Fleece.
  • Einsatzbereich: Leichte Isolierung bei milderen Temperaturen oder als zusätzliche Schicht unter dickeren Handschuhen.
  • Vorteile:
    • Gute Feuchtigkeitsregulierung.
    • Bieten ein gutes Gefühl für filigrane Arbeiten wie das Binden von Knoten.
  • Nachteile:
    • Nicht wind- oder wasserdicht.

Tipp: Merino-Innenhandschuhe eignen sich hervorragend als erste Schicht, da sie warm halten und gleichzeitig Feuchtigkeit ableiten.


2. Isolierte Handschuhe

  • Material: Kunstfaserisolierung (z. B. PrimaLoft), Fleece oder Wolle kombiniert mit wasser- und winddichten Außenmaterialien.
  • Einsatzbereich: Für Temperaturen um den Gefrierpunkt und bei leichtem Schnee oder Regen.
  • Vorteile:
    • Gute Balance zwischen Wärme und Beweglichkeit.
    • Geeignet für die meisten Hochtouren ohne extreme Wetterbedingungen.
  • Nachteile:
    • Nicht immer für sehr kalte Temperaturen geeignet.

Empfehlung: Handschuhe mit Gore-Tex-Membran sind besonders gut, da sie wasserdicht, atmungsaktiv und langlebig sind.


3. Expeditionshandschuhe

  • Material: Mehrschichtige Konstruktion mit extrem dicker Isolierung, oft kombiniert mit Daunenfüllung.
  • Einsatzbereich: Für extreme Kälte, z. B. auf Gletschern oder bei Temperaturen unter -10 °C.
  • Vorteile:
    • Maximale Wärmeleistung, ideal für hochalpine Touren.
    • Schutz vor Erfrierungen selbst bei starkem Wind.
  • Nachteile:
    • Weniger Beweglichkeit und Griffigkeit.
    • Oft schwerer und voluminöser.

Tipp: Expeditionshandschuhe sollten immer mit einer dünnen Innenhandschicht kombiniert werden, damit die Hände auch beim Ausziehen geschützt bleiben.


4. Softshell- oder Fingerhandschuhe

  • Material: Softshell-Gewebe mit leichter Fleece-Isolierung.
  • Einsatzbereich: Perfekt für Aufstiege bei milderen Temperaturen oder bei intensiver Aktivität.
  • Vorteile:
    • Leicht, atmungsaktiv und flexibel.
    • Gut für technisch anspruchsvolle Passagen.
  • Nachteile:
    • Weniger Schutz bei extrem kaltem oder nassem Wetter.

Empfehlung: Ideal als Ergänzungshandschuhe für trockene und wärmere Bedingungen.


Welche Kombination ist ideal für Hochtouren?

Da sich die Bedingungen auf Hochtouren schnell ändern können, empfiehlt sich ein Schichtsystem:

  1. Innenhandschuhe: Dünne, atmungsaktive Schicht, die Feuchtigkeit ableitet.
  2. Isolierte Handschuhe: Für mittlere Kälte und normale Bedingungen.
  3. Überhandschuhe oder Expeditionshandschuhe: Für extreme Kälte oder sehr nasse Bedingungen.

Dieses System bietet Flexibilität, sodass du bei wechselndem Wetter oder während verschiedener Tourenabschnitte immer optimal geschützt bist.


Worauf sollte man beim Kauf achten?

  1. Passform: Handschuhe sollten gut sitzen, ohne die Beweglichkeit einzuschränken. Ein enger Sitz hält die Wärme besser, darf aber nicht einschnüren.
  2. Material: Setze auf wasser- und winddichte Materialien wie Gore-Tex oder Softshell mit guter Atmungsaktivität.
  3. Verarbeitung: Verstärkte Handflächen aus Leder oder Kunstleder sorgen für Langlebigkeit.
  4. Befestigungsmöglichkeiten: Handschuhe mit Handgelenkschlaufen verhindern, dass sie auf der Tour verloren gehen.

Pflege von Hochtourenhandschuhen

  • Trocknen: Lass die Handschuhe nach der Tour gut trocknen, am besten bei Raumtemperatur. Vermeide direkte Hitzequellen, da diese die Materialien schädigen können.
  • Reinigung: Wasche die Handschuhe nur, wenn es unbedingt notwendig ist, und beachte die Pflegehinweise des Herstellers.
  • Imprägnierung: Eine regelmäßige Nachbehandlung mit Imprägnierspray hält die Handschuhe wasserabweisend.

Empfohlene Modelle für Hochtouren

  • Black Diamond Guide Gloves: Isolierte Handschuhe mit hervorragendem Schutz und hoher Langlebigkeit.
  • Hestra Army Leather Heli Ski: Extrem robust und vielseitig, ideal für kalte Bedingungen.
  • Mammut Meron Thermo Glove: Leichte, isolierte Handschuhe mit wasserdichter Membran.
  • Outdoor Research Alti Mitts: Hochisolierte Fausthandschuhe für extreme Expeditionen.

Fazit

Die Wahl der richtigen Handschuhe für Hochtouren hängt von den geplanten Bedingungen und der Intensität der Tour ab. Ein Schichtsystem aus Innenhandschuhen, isolierten Handschuhen und einer Überziehoption bietet die beste Flexibilität und Schutz vor Kälte und Nässe. Investiere in hochwertige Modelle, die robust und funktional sind – so bleiben deine Hände warm und geschützt, egal wie anspruchsvoll die Tour wird.

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