Welche Muskeln werden beim Trailrunning trainiert?

Trailrunning ist eine anspruchsvolle und aufregende Sportart, die nicht nur die Ausdauer verbessert, sondern auch eine Vielzahl von Muskeln im gesamten Körper aktiviert. Im Vergleich zum herkömmlichen Laufen auf flachen Strecken stellt das Laufen auf unebenem Terrain, durch Wälder, Berge und über unbefestigte Wege den Körper vor ganz andere Herausforderungen. Die unterschiedlichen Steigungen, Wurzeln, Steine und wechselnden Untergründe beanspruchen eine Vielzahl von Muskelgruppen und fördern die ganzheitliche Fitness. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Muskeln, die beim Trailrunning besonders trainiert werden und welche Vorteile das für deine Fitness hat.


1. Beine: Der Hauptakteur beim Trailrunning

Quadrizeps (Oberschenkelvorderseite):

Der Quadrizeps ist die wichtigste Muskelgruppe, die beim Trailrunning beansprucht wird, da er für das Heben und Strecken des Knies verantwortlich ist. Beim Trailrunning ist der Quadrizeps besonders aktiv, wenn es bergauf geht oder du steile Anstiege überwinden musst. Hier müssen die Oberschenkelmuskeln kräftig arbeiten, um das Körpergewicht nach oben zu bewegen. Auf dem Weg nach unten wird der Quadrizeps ebenfalls beansprucht, um die Schrittlänge zu kontrollieren und Stöße abzufangen.

Hamstrings (Oberschenkelrückseite):

Die Hamstrings sind für das Beugen des Knies und das Strecken der Hüfte zuständig. Beim Trailrunning werden sie vor allem bei Abwärtsbewegungen und der Unterstützung von Sprüngen oder schnellen Richtungswechseln aktiv. Sie tragen zur Stabilität und Kontrolle des Beins bei und helfen, die landenden Stöße zu absorbieren.

Wadenmuskeln (Gastrocnemius und Soleus):

Die Wadenmuskulatur wird beim Trailrunning ebenfalls stark beansprucht. Besonders bei steilen Anstiegen müssen die Wadenmuskeln hart arbeiten, um den Körper nach oben zu treiben. Auch bei bergab Geländen unterstützen die Waden die Stabilität und helfen dabei, das Tempo zu kontrollieren. Trailrunning erfordert also eine hohe Kraftausdauer in den Waden.

Glutealmuskeln (Gesäßmuskeln):

Die Glutealmuskeln, besonders der Gluteus maximus, sind beim Trailrunning ebenfalls von großer Bedeutung. Bergauf- und Hügelpassagen aktivieren die Gesäßmuskulatur stark. Diese Muskeln sind für die Streckung der Hüfte verantwortlich und helfen dabei, den Körper vorwärts zu bewegen. Sie sind daher für die Stabilität und die Schrittlänge entscheidend, besonders bei anspruchsvollem Terrain.


2. Core: Der stabile Rumpf

Bauchmuskeln (Rektus abdominis, Obliques):

Die Bauchmuskeln sind beim Trailrunning von zentraler Bedeutung, um den Rumpf zu stabilisieren und die Balance zu halten, insbesondere auf unebenem Untergrund. Die Obliques (seitlichen Bauchmuskeln) werden aktiviert, um die Drehbewegungen des Oberkörpers auszugleichen, während du die Route auf unterschiedlichen und oft schwierigen Terrains navigierst.

Rückenmuskeln (Erector spinae):

Der erector spinae, die Muskeln entlang der Wirbelsäule, unterstützen die aufrechte Haltung und sorgen dafür, dass du die Balance auch bei unwegsamem Gelände behältst. Trailrunning fordert diese Muskeln besonders, wenn es steil bergauf oder bergab geht, da der Rücken stabilisiert werden muss, um Verletzungen zu vermeiden.


3. Oberkörper: Unterstützende Muskulatur

Arme und Schultern (Bizeps, Trizeps, Deltoideus):

Obwohl beim Trailrunning der Hauptfokus auf den Beinen liegt, sind auch die Arme und Schultern aktiv. Beim Laufen durch unwegsames Gelände werden die Arme häufig eingesetzt, um das Gleichgewicht zu halten, bei Sprüngen oder bei Hindernissen die Bewegungen zu steuern und den Körper zusätzlich zu stabilisieren. Der Bizeps und Trizeps unterstützen dabei die Armbewegungen, während die Schultermuskulatur hilft, die Arme effizient zu bewegen.

Handgelenke und Unterarme:

Bei unebenem Terrain greifen die Handgelenke und Unterarme oft in kleinere Bewegungen ein, besonders wenn du dich an Ästen festhältst oder einen Sprung landest. Diese Muskeln sind wichtig für die Stabilisierung und Kontrolle der Hände und Arme.


4. Füße und Knöchel: Die Basis der Stabilität

Fussmuskulatur:

Die Fussohle und Fußmuskulatur spielen eine entscheidende Rolle beim Trailrunning. Auf unebenem Terrain muss der Fuß ständig die Richtung wechseln und sich anpassen, um stabil zu bleiben. Die Muskulatur in den Füßen wird aktiviert, um das Gleichgewicht zu halten und Stöße abzufangen. Besonders die flexorischen und extensorischen Muskeln der Füße werden trainiert.

Knöchel und Waden:

Die Knöchel sind beim Trailrunning ebenfalls stark gefordert, da das ständige Wechseln des Untergrunds die Knöchelgelenke mehr beansprucht als beim Laufen auf flacher Strecke. Die Wadenschlingen und Knöchelstabilisatoren arbeiten zusammen, um Stabilität zu gewährleisten und Verletzungen wie Verstauchungen zu vermeiden.


5. Vorteile des Trailrunnings für den Körper

Trailrunning ist eine hervorragende Möglichkeit, um die Muskulatur im gesamten Körper zu stärken, insbesondere in Bereichen, die beim normalen Laufen weniger beansprucht werden. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

  • Ganzkörpertraining: Durch die Vielzahl von Bewegungen werden nahezu alle Muskelgruppen aktiviert, was den Körper insgesamt stärkt.
  • Verbesserte Stabilität und Balance: Trailrunning fördert die Rumpfstabilität und stärkt die Muskeln, die für eine gute Körperhaltung und Balance erforderlich sind.
  • Verletzungsprävention: Die stärkere Muskulatur der Füße, Knöchel und Beine hilft, Verletzungen wie Verstauchungen und Zerrungen zu vermeiden.
  • Konditions- und Kraftsteigerung: Da Trailrunning oft intensive Steigungen und wechselnde Terrains beinhaltet, steigert es sowohl die Ausdauer als auch die Kraft.

Fazit

Trailrunning ist eine anspruchsvolle Sportart, die nicht nur Ausdauer und Geschwindigkeit trainiert, sondern vor allem viele Muskeln im gesamten Körper stärkt. Die Beine, der Core und der Oberkörper werden intensiv beansprucht, was zu einer verbesserten Stabilität und Kraft führt. Zudem sorgt das Laufen auf unebenem Gelände für eine stärkere Muskulatur in den Füßen, Knöcheln und im Rücken. Wenn du also auf der Suche nach einem effektiven und abwechslungsreichen Training bist, das viele Muskelgruppen gleichzeitig anspricht, ist Trailrunning eine ausgezeichnete Wahl.

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