Der Pumori ist ein eindrucksvoller, technisch anspruchsvoller Berg im Himalaya-Gebirge an der Grenze zwischen Nepal und Tibet. Mit einer Höhe von 7.161 Metern liegt er in direkter Nachbarschaft zum Mount Everest – und wird daher auch oft als „Tochter des Everest“ bezeichnet (Pumori bedeutet in der Sprache der Sherpa „unverheiratete Tochter“).
Obwohl er niedriger ist als die Achttausender ringsum, gilt der Pumori als ernsthafter Expeditionsberg, der sowohl alpinistische Erfahrung als auch technische Fähigkeiten verlangt.
Daten & Fakten zum Pumori
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Höhe: 7.161 m
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Lage: Mahalangur Himal (Nepal/Tibet)
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Erstbesteigung: 1962 durch Gerhard Lenser (deutsches Team)
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Schwierigkeitsgrad: Hoch – technisch, lawinengefährdet, witterungsabhängig
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Beliebt bei: ambitionierten Alpinisten, als Vorbereitung auf Everest/Lhotse
Charakter der Besteigung
Die klassische Route verläuft über den Südostgrat, ausgehend vom Pumori Base Camp auf etwa 5.300 m nahe Gorak Shep. Die Route führt über steile Schneehänge, ausgesetzte Grate und einige Eispassagen – darunter auch gefährliche Serac-Zonen und lawinenanfällige Bereiche.
Technische Herausforderungen:
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Steile Aufstiege über Firn und Eis (bis zu 60 Grad Neigung)
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Kletterstellen im Fels und Mixed-Gelände
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Lange Gratpassagen, teils stark dem Wind ausgesetzt
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Lawinen- und Eisschlaggefahr, besonders zwischen Camp I und Camp II
Die Bedingungen variieren stark, abhängig von Jahreszeit und Wetter. Besonders der Bereich oberhalb von Camp III (~6.500 m) gilt als kritisch.
Beste Zeit für eine Pumori-Expedition
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Herbst (Oktober–November): Beste Wetterbedingungen, klare Sicht, stabile Schneeverhältnisse
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Frühjahr (April–Mai): Auch möglich, jedoch tendenziell mehr Neuschnee und instabilere Lawinensituation
Risiken und Anforderungen
Die Besteigung des Pumori ist kein Einsteigerprojekt. Trotz seiner „nur“ 7.161 m ist der Berg wegen seiner steilen Route, der Höhe und der objektiven Gefahren (Lawinen, Wetter, Gletscherspalten) mit großer Vorsicht anzugehen.
Notwendig sind:
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Sehr gute Höhenerfahrung (idealerweise 6.000 m+)
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Kenntnisse im Eisklettern, Fixseiltechnik und Gletscherbergsteigen
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Erfahrung mit Expeditionslogistik und Höhenanpassung
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Selbstversorgung oder Begleitung durch erfahrene Sherpa
Fazit
Die Besteigung des Pumori ist eine der lohnendsten Herausforderungen im nepalesischen Himalaya – eine wilde, einsame Alternative zum Massentourismus der Achttausender. Sie bietet anspruchsvolle Kletterei, atemberaubende Ausblicke auf den Everest und einen echten Test für Körper und Geist. Wer diesen Berg bezwingt, darf sich zu den erfahrenen Höhenbergsteigern zählen – und trägt ein stilles Juwel des Himalaya in seinem Herzen.
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